STURMFEST in der Innenstadt

Hamburg, 30 Grad, die Sonne scheint. Wir packen die letzten Kisten in unserem neuen Büro am Neuen Wall 42 aus. Aus dem modernen, manchmal abgewrackten St. Georg sind wir in das schicke Herz Hamburgs gezogen. Der Neue Wall ist hanseatische „Adresslage“. Wir haben diskutiert, ob das für uns ein Nachteil sein könnte. STURMFEST ist gerade mal ein halbes Jahr alt. Was könnten unsere Kunden von der neuen Adresse denken? Etwas protzig, das muss ich als Kunde mitbezahlen! Oder: professionell, strukturiert, modern! Wie wichtig sind Adresse und Gestaltung der Büroräume für den Erfolg einer Agentur? Ziemlich egal, sagen die Einen. Hauptsache, die Qualität der Arbeit stimmt. Nichts ist schlimmer als ein Designtempel gefüllt mit mittelmäßigen Beratern. Nicht unwichtig, meinen hingegen die Anderen. Eine Kundin erzählte neulich: „Ich möchte mich bei meiner Agentur wohlfühlen. Das muss jetzt kein Showroom sein, aber umgeben vom Style der 80-er Jahre, das wirkt nicht inspirierend. Wer weiß, wo die Agentur sonst noch stehen geblieben ist?“ Wir freuen uns über unser neues Büro und den Blick über die Dächer Hamburgs, aber wir sind auch der Meinung: Am Ende des Tages zählt – wie immer – die Leistung. Und die bringen wir. Mit schicker und weniger schicker Adresse.

Beraternetzwerk vs. Agentur

Sind Beraternetzwerke eine Alternative zum klassischen Agenturmodell? Agenturen müssen sich verändern und auf einen gesellschaftlichen Wandel einstellen, der durch Digitalisierung, die Netzwerkgesellschaft sowie kulturelle und ökonomische Einflussfaktoren geprägt ist. Zu dieser Erkenntnis kam Ende 2012 einen Think Tank aus Agenturvertretern unter der Leitung des Trendforschers Jörg Jelden. Wie lassen sich diese Ergebnisse aber in einen konkreten Veränderungsprozess überführen und wie groß ist die tatsächliche Bereitschaft der Agenturen, sich auf die zu erwartenden Veränderungen einzustellen? Lassen bestehende Strukturen großer Organisationen überhaupt grundlegende Veränderungen zu?Mit der aktuellen Diskussion um das Thema Work-Life Balance von Agenturmitarbeitern wird klar, dass der kulturelle Wandel schon längst im Agenturalltag angekommen ist. Zu einem radikalen Umdenken und umfassenden strukturellen Veränderungen in den Agenturen hat es aber bisher nicht geführt oder ist aufgrund der Aufgabenstellung nur begrenzt möglich. Es braucht allerdings auch die grundsätzliche Bereitschaft und den Veränderungswillen der Agenturführung.Neuere Angebote wie Agenturhubs oder Beraternetzwerke haben es aufgrund ihrer Größe und ihrer Ausrichtung erheblich einfacher, auf den Wandel und veränderte Markt- und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Ihr Ansatz basiert auf den Erkenntnissen um gesellschaftlichen Wandel und den Bedürfnissen von Mitarbeitern nach mehr Flexibilität, wozu auch eine ausgewogene Work-Life-Balance gehört.Aber auch Kunden profitieren von dem gelebten Netzwerkgedanken: Ihre Ansprechpartner sind motiviert und engagiert, der Wissensaustausch mit anderen Disziplinen und Veränderung ist kontinuierlicher Bestandteil der liquiden Strukturen. Bei komplexen Aufgabenstellungen ist das ein echter Vorteil gegenüber den etablierten Agenturmodellen. (me)

Agenturen müssen nachbessern

Das PR-Magazin nannte es in seiner März-Ausgabe den „Angriff von oben“: Unternehmensberater, die plötzlich in Bereichen unterwegs sind, die früher klassisch von den PR-Agenturen besetzt wurden. Verwundern sollte es indes nicht, werden Unternehmensberatungen gerade zu Zeiten ins Haus geholt, in denen Firmen vor umfangreichen Veränderungen stehen. Was liegt also näher, als diesen Prozess kommunikativ gleich von jenen Leuten begleiten zu lassen, die vorher die Strategie entwickelt haben?Der Schritt der Consulting Firmen in Richtung Kommunikationsberatung ist also logisch. Sie bauen interne Units auf, um bei Bedarf die Kommunikation gleich mitliefern zu können. Denn die Vorteile liegen klar auf der Hand: Kürzere Wege, keine Verständigungsschwierigkeiten zwischen den Disziplinen, Einbindung in den Prozess vom ersten Tag an, ein Auftritt aus einem Guss, einfacheres Handling für den Kunden.Und wie reagieren die PR-Agenturen? Von kritisch bis gelassen scheint alles dabei zu sein. Dabei dient als Abgrenzungsmerkmal die angeblich mangelnde Kommunikationserfahrung auf Seiten der Strategieberater bzw. eine nicht vorhandene Empathie. Das Bild des kühlen, zahlengetriebenen Strategen wird gezeichnet. Dies mag in Einzelfällen durchaus zutreffen, aber immer öfter werden die internen Kommunikationsunits in Unternehmensberatungen mit gestandenen Kommunikationsprofis besetzt. Auch Consulting Gruppen haben schließlich einen Ruf zu verlieren. Was also tun? Ganz klar, PR-Agenturen müssen nachbessern. Und zwar im Bereich Beratungskompetenz ihrer Mitarbeiter. Wer heute einen Blick auf die PR-Ausbildung wirft sieht schnell: Strategische Beratung spielt eine eher untergeordnete Rolle. Nur die großen Agenturen haben eine eigene Strategie-Unit, die sich auch um die Weiterbildung der Mitarbeiter kümmert. In vielen Fällen ist Strategie automatisch Chefsache. Vielleicht geht die Ausrichtung vieler Agenturen in eine Richtung, wo bunte Bilder über strategisches Know-how gestellt werden. Für die konkrete Projektumsetzung, das Schreiben von Pressemeldungen, das Organisieren einer Presseveranstaltung oder das Abwickeln einer Medienkooperation ist Strategiewissen gar nicht erforderlich, mag manch einer denken. Ein Trugschluss, der spätestens dann deutlich wird, wenn es um den Ausbau und die Weiterentwicklung von Kundenprojekten geht. So lange sich Aus- und Weiterbildung des PR-Nachwuchses qualitativ nicht verbessern, werden Unternehmensberater immer öfter die Nase vorn haben. (me)

STURMFEST bloggt

Zugegeben, die Entscheidung ein eigenes Blog ins Leben zu rufen haben wir uns nicht leicht gemacht. Haben wir etwas zu sagen? Sind wir in der Lage, das Blog kontinuierlich mit Leben zu füllen? Kann man ein Blog führen, ohne in seitenlange Selbstbeweihräucherung zu verfallen oder ist das eine Grundvoraussetzung? Wir denken ja und wollen in Zukunft Position zu Themen beziehen, die uns im Tagesgeschäft beschäftigen, ärgern, erheitern oder amüsieren und das kurz und bündig. Wer hier Statements zum Rücktritt des Papstes, zum Leistungsschutzrecht oder zum Thema Homeoffice erwartet, müssen wir enttäuschen. Wir werden nicht jede Sau durchs Dorf treiben, das überlassen wir anderen. Wir freuen uns auf den Dialog mit Euch.