Sind Beraternetzwerke eine Alternative zum klassischen Agenturmodell? Agenturen müssen sich verändern und auf einen gesellschaftlichen Wandel einstellen, der durch Digitalisierung, die Netzwerkgesellschaft sowie kulturelle und ökonomische Einflussfaktoren geprägt ist. Zu dieser Erkenntnis kam Ende 2012 einen Think Tank aus Agenturvertretern unter der Leitung des Trendforschers Jörg Jelden.
Wie lassen sich diese Ergebnisse aber in einen konkreten Veränderungsprozess überführen und wie groß ist die tatsächliche Bereitschaft der Agenturen, sich auf die zu erwartenden Veränderungen einzustellen? Lassen bestehende Strukturen großer Organisationen überhaupt grundlegende Veränderungen zu?Mit der aktuellen Diskussion um das Thema Work-Life Balance von Agenturmitarbeitern wird klar, dass der kulturelle Wandel schon längst im Agenturalltag angekommen ist. Zu einem radikalen Umdenken und umfassenden strukturellen Veränderungen in den Agenturen hat es aber bisher nicht geführt oder ist aufgrund der Aufgabenstellung nur begrenzt möglich. Es braucht allerdings auch die grundsätzliche Bereitschaft und den Veränderungswillen der Agenturführung.Neuere Angebote wie Agenturhubs oder Beraternetzwerke haben es aufgrund ihrer Größe und ihrer Ausrichtung erheblich einfacher, auf den Wandel und veränderte Markt- und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Ihr Ansatz basiert auf den Erkenntnissen um gesellschaftlichen Wandel und den Bedürfnissen von Mitarbeitern nach mehr Flexibilität, wozu auch eine ausgewogene Work-Life-Balance gehört.Aber auch Kunden profitieren von dem gelebten Netzwerkgedanken: Ihre Ansprechpartner sind motiviert und engagiert, der Wissensaustausch mit anderen Disziplinen und Veränderung ist kontinuierlicher Bestandteil der liquiden Strukturen. Bei komplexen Aufgabenstellungen ist das ein echter Vorteil gegenüber den etablierten Agenturmodellen. (me)